Manche Dinge sind deutlich komplizierter, als Mann sich das vorstellen kann. Zum Beispiel ein Hauptstadt-Flughafen. Oder ein Konzerthaus am Fluss. Selbst ein winziger Regentropfen ist so komplex, dass wir in absehbarer Zeit nicht erkunden werden, was wirklich darin steckt.
Trotzdem hat es angeblich schon jemand bis zumMond geschafft. Zufall? Oder geht es um Fokussierung? Falls ja, ist das vielleicht die Erklärung. Während das männliche Geschlechtsteil von der männlichen Welt wahrscheinlich mindestens seit Leonardo da Vinci anatomisch bis zum letzten Detail erforscht wurde und Mann alles darüber weiß, was ihm interessant erscheint, hat das bei dem Körper der Frau doch etwas länger gedauert. Gelehrt wurde über Jahrhunderte, dass es sich bei der Klitoris um ein erbsengroßes Organ handelt, der Unterleib der Frau für die Reproduktion gemacht, der des Mannes für die Lust. Die tatsächlichen und beachtlichen Ausmaße der Klitoris wurden erst im Jahre 1998, also vor knapp 20 Jahren, gründlich untersucht und beschrieben. Von einer Australierin namens Helen O’Connell. Dass die Herren der Forschung kein großes Interesse an diesem Forschungsobjekt hatten, liegt auf der Hand. Aber warum auch die Frauen so lange gebraucht haben, um die tatsächlichen Ausmaße offenzulegen? Ich weiß es nicht. Aber ich weiß, dass solcher Art Nachrichten mich meiner Verwunderung berauben, was so lange dauern muss beim Bau eines Flughafens. Und sie lassen mich erschaudern bei dem Gedanken, was Chirurgen glauben, bei einer Unterleibsoperation aus dem Körper zu schneiden. Denn hier gilt wie so oft das Prinzip Alles muss raus.
PS: Youtube hat wie zu erwarten einen Teil der BBC Dokumentation über die Klitoris entfernt – wegen Verstoßes gegen das Reinheitsgebot.