Politiker und Populisten


Da will ein alter, tumber Mann alte, längst überholte Mittel reaktivieren und mehr Geld unter das Volk bringen, um den Rechtsschwenk in Europa einzudämmen. Mehr Rente und Gewerkschaft, mehr von dem, was früher auch geholfen hat, an der Macht zu bleiben. Dabei liegt der Missmut doch anderswo. Es sind die Widersprüche, die das Volk aufbringen: Die Politiker, die offensichtlich und höchst durchschaubar nicht das Wohl derer im Sinne haben, die sie wählten, sondern einzig ihr erbärmliches Quäntchen Macht. Die Wirtschaft, der immer wieder Wertvolles geopfert wird, mit dem Totschlagargument der Arbeitsplätze. Ängste vor Job- und damit Sinnverlust aufgrund des Outsourcings und der kommenden Digitalisierungswelle, die im Namen der Globalisierung geschehen, werden als Brechstange für eigene Interessen genutzt. Es ist die Unzufriedenheit, dass die Großen mit Nichts aus ihren geldgeilen Betrügereien rauskommen, während wir Normalen kaum noch überwachungsfreien Raum finden, um auch mal ein Gesetz zu unseren Gunsten straffrei umgehen zu können. VW schummelt und wir sind Betrüger, wenn wir eine Briefmarke zu viel in der Lohnsteuererklärung angeben. Wo immer man sich tummelt, hört man von Klimakatastrophe und Umweltvernichtung, gleichzeitig wird aber vorgeblich zum Schutz der Arbeitsplätze und eigentlich zum Profiterhalt jener, die ohnehin schon fast alles besitzen, bedenkenlos geopfert, was an Wertvollem für die Allgemeinheit noch da ist. Alles wird immer enger für alle, die sich teuren Freiraum nicht leisten können, aber die Politik wundert sich, wenn das Volk klaustrophobisch wird. Wo bleiben die Visionen für eine andere Gesellschaft?


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