Pilzzeit. Beim Backen das ganze Jahr über – falls man Hefe einsetzt. Und die ist nicht unbeliebt, spätestens sobald es an die Pizza geht. Wenn man dem Teig gut behandelt und geduldig die nötige Zeit gewährt, lässt das entstehende Kohlendioxid den geschmeidigen Klumpen aufgehen und schön locker werden. Genau das Richtige für kleine Gourmets.
Die winzigen Schlauchpilze vermehren sich rasant, wenn sie es warm und schön feucht haben – und gut genährt werden. Um einen 42,5-Gramm-Würfel entstehen zu lassen sind ca. 420.000.000.000 Verknospungen notwendig. Als Futter dient den Einzellern zum Beispiel Getreide. Das kann so gehen: Man nehme einen Getreidenährboden, Bioqualität, setzt Zitronen- oder Milchsäure hinzu und entschäumt die entstehende Masse mittels Pflanzenölen. Fertig.
Anders geht es auch. Statt Getreide füttert man mittels Melasse aus der Zuckerrübeindustrie, setzt Schwefelsäure, Phosphate, Ammoniak und synthetische Öle hinzu, wäscht diese am Ende wieder mit viel Wasser aus, das dann mit schwer abbaubaren Inhaltsstoffen in die Kläranlagen entlassen wird.
Den einen Würfel erhält man als Bio-Hefe, den anderen als konventionelle Backhefe.