Trauma-Schlaf


… und da lag plötzlich ein echtes Einchhornbaby auf dem Weg, unter einem Baum, klein und hilflos. Eine Recherche auf einschlägigen Eichhörnchen-Notdienst-Seiten ergab schnell, dass das kleine Tier vom Menschen gerettet werden muss! Denn die Mutter war auch nach längerem Warten nicht zu sehen und das Tier drohte zu erfrieren oder an Schwäche einzugehen. Ein Problem vor allem in Städten, wo gerade die Eltern neben diversen anderen Gefahren auch von Autos bedroht sind und dann oft nie wieder zu ihrem Nachwuchs zurückkehren können.

Da die Probleme des kleinen höchstwahrscheinlich auch vom Menschen verursacht wurden – Stichwort mangelhafte geeignete Nestbaumöglichkeiten – waren Wärme und Fencheltee als erste Hilfe angesagt – letzteres alle 15-30 Minuten, auch nachts. Leider war gerade Samstagabend und weder wirklich geeignete Nahrung zu beschaffen, noch eine geeignete Anlaufstelle aufzufinden. Der Kleine hatte neben einer extremen Unterernährung noch weitere Probleme, die nur professionell behandelt werden konnten: einen gebrochenen Arm, störende Bakterien im Bauch, ein wundes Schnäuzchen, auf dem er wohl beim Absturz aus dem Nest – oder als die Krähe ihn vom Himmel fallen ließ – gelandet war. Nachdem er die Nacht auf einer Wärmflasche meist tief und fest geschlafen hatte, kam er am nächsten Tag mit nur wenig mehr im Bauch in eine Hörnchenauffangstation, wo er tierärztlich behandelt wurde und zwischenzeitlich soweit wieder zu Kräften gelangt ist, dass er es wohl überstehen wird. Hoffentlich sind seine Träume keine Alpträume, nach all dem, was er erlebt hat. Wer ein Eichhörnchen findet, das offensichtlich hilflos ist oder sich sogar nähert, um Hilfe zu erhalten: Warm einkuscheln und retten! Anleitungen gibt es im Netz ohne Ende. Und keine Kuhmilch!


Eine Antwort zu “Trauma-Schlaf”

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert