In einer Zeit-Kolumne wurde die Frage behandelt, warum wenige (diesmal nicht Vögel) viele (ja, auch ich bin betroffen) mit ihrem Lärm belästigen dürfen, in diesem Fall Motorenlärm. Ich frage mich das auch allmorgendlich gegen halb fünf, wenn mein Nachbar mit seinem Testarossa, oder zu welcher Marke auch immer seine brummende Möhre gehört, beginnt, vor meinem Haus und in den benachbarten Straßen einen Abstellplatz zu finden und diesen zu besetzen – Einparken scheint nicht zu seinen Stärken zu gehören – so, dass ich kaum noch in der Lage bin, die unglaublich lauten Vogelstimmen herauszuhören, die mich hier ja auch schon beschäftigt haben. Der Autor gibt in seiner Kolumne die üblichen Weisheiten preis – Potenzprobleme steigen genauso an wie der Umsatz von Motorgeräusche verstärkenden Soundmaschinen, Motorräder dürfen ab Werk ohnehin bereits sechs Dezibel mehr rauswerfen, Polizei ist macht- und tatenlos. Dem genervten Bürger wird geraten, von einer Anzeige abzusehen, andernfalls müsse er mit Besuch durch den Lärmenden rechnen …
Dass damit die hohen Summen, die aus öffentlichen Steuergeldern in den Lärmschutz, in Flüsterbeton und meist unschöne Betonwände gesteckt werden, mit Harleys, Lamborghinis oder Wassermotorrädern ab absurdum geführt werden, ist wohl einleuchtend – für die meisten Menschen jedenfalls. Tatsächlich gibt es aber wohl auch die Spezies der Motorenlärm-ist-die-schönste-Musik-Bekenner, die wie Biker12 in einemKommentar zu dem Artikel die Rechtmäßigkeit des Sounds sowie und die unrechtmäßige Nörgelei der Spießer lauthals bis aggressiv mit Gesetzen und EU-Bestimmungen unterlegen können. Wenn man bedenkt, wie groß der Volkswirtschaftliche Schaden ist (man spricht von 10.000.000.000 Euro pro Jahr allein in Deutschland – was kostet noch gleich das ‚Flüchtlingsproblem‘?), der durch oft völlig unnötigen Lärm verursacht wird, ist es doch erstaunlich, wie wenig der allgegenwärtige Gesetzgeber sich dieses Themas annimmt. Wahrscheinlich hat auch er Angst, dass irgendwann jemand nachts mit einem Baseballschläger vor seiner Türe steht. Und die, die den Lärm nicht ertragen können, sind wahrscheinlich von Natur aus zu leise …
http://www.zeit.de/2014/22/motorrad-auto-laerm-serie-warum-funktioniert-das-nicht?page=2#comments
Eine Antwort zu “Motorenlärmlücke”
[…] Anfang macht ein spezifisch Bonner Thema: Jecke stört sich am Lärm. Oder, um es genauer zu sagen: An der Inkongruenz zwischen diversen Lärmschutzverordnungen und […]