Achtung, Männer, jetzt bitte weiter scrollen oder wegklicken, der folgende Text ist ausschließlich für Menschen mit weiblichen Körperfunktionen bestimmt. Männer entwickeln hier gerne einen gewissen Ekel oder gar Angst, fühlen sich bedroht oder benachteiligt, ich weiß es nicht. Jedenfalls muss das ja nicht sein … Also, es geht wieder um die schier ewig währende Suche nach einer perfekten Lösung für die Tage der Tage. Als Mädchen auf der Schwelle zur Jungend wird man hierzulande schon früh medial über die Vorzüge von Tampons überzeugt – und zwar so sehr, dass erste Versuche oft schon vor der Zeit und mittels kostenlos zugesandten Testpaketchen stattfinden, was gerne schmerzhaft und oft in der Badewanne endet. Alle Alternativen scheinen deutlich weniger praktisch, weniger sicher und irgendwie uncool zu sein. Wenn man dann irgendwann den Dreh raus hat und die kleinen Blutsauger ohne Probleme nicht nur rein, sondern auch wieder raus bekommt, ist die Entscheidung gefallen. Zweifel gibt es kaum und so brauchte ich einige Jahrzehnte, um zu erfahren, dass Zweifel angebracht sind! Los geht es eigentlich schon, wenn man mal eine kleine Rechenübung anstrengt: Wie viele der schwer abbaubaren Dinger landen so in Toilettenschüsseln und auf anderen Wegen in Wasserwerken oder auf Müllhalden? Gehen wir mal von 40 Jahren à 12 Zyklen von vielleicht 6 Tagen Länge zu durchschnittlich 5 Tampons aus, dann kommen wir auf die erstaunliche Menge von 14400 Stück. Allein die Kosten für die vielen Dinger hauen einen schon um. Und dann kommt neben den Belastungen für die heimische Umwelt durch Herstellung (Bleichen, Baumwollanbau, …) und die Entsorgung auch noch die Belastung der weiblichen Flora. Denn im Gegensatz zu der augenscheinlichen Sterilität, die diese Dinger suggerieren, provozieren sie schon vor dem Gebrauch eher Grusel als Vertrauen, wenn man sich unabhängige Studien anschaut, die von so interessanten Inhaltsstoffen wie Dioxinen (Rückstände vom Bleichen), Pestiziden (Rückstände vom Baumwollanbau), Duft- und Kleberchemikalien, dem Biozid TBT und teilweise sogar Formaldehyd berichten. Alles nicht sehr gesund, und schon gar nicht an den empfindlichsten und durchlässigsten Stellen unseres Körpers.
Damit nicht genug. Untersucht man die Veränderungen in der Scheidenflora, zeigt sich, dass Tampons schon nach einer Stunde die Bakterien wachsen lassen, die Schleimhäute trocknen aus. Wie sieht es da erst nach mehreren Stunden aus, was dem tatsächlichen Gebrauch entspricht? Das Blut wird alt, die Keime wachsen – trotz der Gifte in der Watte. Das kann es also nicht sein. Ich werde mich mal dringend nach Alternativen umsehen. Vielleicht stellen ja Menstruationstassen eine sichere Handhabung dar. Die sammeln in einem Trichter das Blut und können ein und ausgeführt werden wie ein Tampon. So trocknet nichts aus und der Bakterienhaushalt bleibt einigermaßen stabil.
Noch besser ist aber wohl die totale Unabhängigkeit. Ich hatte schon von Müttern gehört, die ihre Kinder windellos groß bekommen, ohne das immer alles daneben geht. Und dass frau auch in der Lage sein sollte, das Ausbluten zu kontrollieren, ist ja erstmal nachvollziehbar, denn die Entleerung von Blase und Darm können wir ja auch einigermaßen beherrschen. Und wenn ich weiß, dass auch das Menstruationsblut nicht ständig fließt, sondern über dem Muttermund gesammelt und dann in Wellen herausgelassen wird, kann ich das Gefühl dafür trainieren und dann rechtzeitig eine Toilette aufsuchen. Das erfordert ein wenig Übung, bringt aber wiederum ein besseres Körpergefühl mit sich – und in letzter Konsequenz oft auch weniger Schmerzen! Eine Anleitung gibt es hier. Viel Spaß mit der neuen Freiheit!
Eine Antwort zu “Mehr Freiheit – Der große Unterschied (IV)”
[…] voller Missverständnisse. Warum mit Tampons die Scheidenflora kaputt machen, wenn es doch andere Möglichkeiten gibt? (Ja, ich habe den Artikel […]