Die Männer kommen im Moment medial sehr schlecht weg. Auch wenn ich den Verdacht habe, dass es sich jetzt mal um ein der Realität angenähertes Bild handelt, dass da gemalt wird, möchte ich dennoch die Chance nutzen, in die – obwohl ich eigentlich gar keine Ahnung habe, was das ist – Bresche zu springen. Indien. Bekannt für Massenvergewaltigungen und Frauenerniedrigung in abstrusen Ausmaßen. Aber: Hier gibt es einen Mann, der seine Existenz zu einem großen Teil der Frau, seiner und auch aller anderen, geopfert hat. Oder zumindest fast. Er nennt sich Muruga und hat angefangen, Monatsbinden zu entwickeln, nachdem er bemerkte, dass seine Frau dreckige Lappen benutzte, weil alles andere zu kostspielig war. Das war gar nicht so einfach, denn die Prototypen wollte niemand testen, einzig seine Frau, und die stand auch nicht jeden Tag dazu zur Verfügung – wie Muruga nach vier Jahren Ehe lernen musste … Seine Frau fand ihn irgendwann sehr seltsam, die Nachbarn dann auch und weil er nicht aufgeben wollte, hat er selbst getestet: „Wenn Frauen die Binden nicht testen wollen, dann testet sie eben ein Mann. Muruga selbst.“ Er füllte in die Blase eines Fussballs frisches Ziegenblut vom Dorfmetzger und bohrte ein kleines Loch hinein. Eine selbst entwickelte Binde in der Unterhose soll das Blut, das ihm vom Bauch tropft, aufsaugen. Er geht durchs Dorf, fährt Rad, arbeitet in der Werkstatt, sitzt, schläft. Das war nach seinen eigenen Aussagen die schlimmste Zeit seines Lebens, denn er fing an zu stinken, er wurde nervös. „Es war furchtbar. Und das alles machen Frauen jeden Monat durch. Jahrelang. Jahrzehntelang!“
Ja, so ist das. Muruga hat einiges durchgemacht, wurde als Vampir verunglimpft und er sollte an den Füßen aufgehängt werden, bis er wieder normal wurde, der erste Mann, der Binden trug. Aber am Ende wurde alles gut: Seine Frau, die ihn verlassen hatte, kehrte zu ihm zurück und er verdient nun sein Geld mit den indischen Binden. Zum Wohle der Frauen. Danke.